Der Spitzkohl, auch als Spitzkraut bekannt, gehört zur Familie der KreuzblĂŒtler (Brassicaceae) und ist eine VarietĂ€t des GemĂŒsekohls (Brassica oleracea var. capitata). Charakteristisch fĂŒr den Spitzkohl ist seine spitz zulaufende Kopfform und das zarte, oft mild schmeckende BlattgemĂŒse. Dieses KohlgemĂŒse wird vor allem in der europĂ€ischen KĂŒche geschĂ€tzt und findet aufgrund seiner leichten Verdaulichkeit und seines feinen Aromas in vielen Gerichten Verwendung.

Wuchs

Spitzkohl bildet eine Kopfform aus, die oben spitz zulÀuft und einen eher lockeren Aufbau als andere Kohlsorten hat. Er erreicht typischerweise eine Höhe von 40 bis 60 cm und eine Breite von bis zu 50 cm.

AussÀen und Einpflanzen

Die Aussaat von Spitzkohl erfolgt im FrĂŒhjahr, meist beginnend im MĂ€rz unter Glas oder im April direkt ins Freiland. Um eine Vorkultur anzulegen, werden die Samen wenige Millimeter tief in die Erde eingebracht und gewĂ€ssert. Nach dem Aufkeimen werden die Setzlinge in einem Abstand von etwa 50 cm in Reihen oder im Beet gepflanzt, um ihnen genug Platz fĂŒr die Entwicklung zu geben.

Ideale Erntezeit

Die ideale Erntezeit fĂŒr Spitzkohl ist, wenn der Kopf seine charakteristische Spitze ausgebildet hat und die BlĂ€tter prall und knackig wirken. Die Erntephase liegt in der Regel zwischen Juni und Oktober, abhĂ€ngig von der Aussaatzeit und den Wachstumsbedingungen. JĂŒngere Köpfe sind zarter und haben einen milderen Geschmack, wĂ€hrend voll ausgewachsene Köpfe eine feste Struktur und ein intensiveres Aroma haben.

Um zu ĂŒberprĂŒfen, ob der Spitzkohl erntereif ist, kann man den Kopf leicht zusammendrĂŒcken; er sollte fest sein, aber dennoch ein wenig nachgeben. Einige GĂ€rtner bevorzugen die Ernte am Morgen, wenn die Pflanze noch kĂŒhl von der Nacht ist und die BlĂ€tter prall mit Wasser gefĂŒllt sind. Das kann die Frische des geernteten Kohls verlĂ€ngern.

Tipps zur Lagerung

  1. Ernten: Schneiden Sie den Spitzkohl nahe am Boden mit einem scharfen Messer ab. Entfernen Sie die losen Ă€ußeren BlĂ€tter und schĂŒtteln Sie den Kohlkopf leicht, um lose Erde und mögliche SchĂ€dlinge zu entfernen.
  1. Reinigung: Vermeiden Sie es, den Kohl vor der Lagerung zu waschen, da zusÀtzliche Feuchtigkeit Schimmelbildung fördern kann. Er kann vor dem Verzehr gewaschen werden.
  1. KĂŒhlung: Lagern Sie den Spitzkohl im GemĂŒsefach Ihres KĂŒhlschranks. Die kĂŒhle Temperatur verlangsamt die Atmungsrate der Pflanze und hilft, die Frische zu bewahren.
  1. Verpackung: Packen Sie den Kohlkopf in ein perforiertes Plastikbeutel oder in Frischhaltefolie, um die Feuchtigkeit zu halten und Austrocknen zu verhindern. Einige Luftzirkulation sollte jedoch ermöglicht werden, um Kondenswasserbildung zu vermeiden.
  1. Temperatur: Ideale Lagertemperaturen fĂŒr Spitzkohl liegen zwischen 0 und 4 °C.
  1. Luftfeuchtigkeit: Eine hohe Luftfeuchtigkeit von 95 bis 100 % ist ideal, um Austrocknung zu verhindern, aber StaunÀsse ist zu vermeiden.
  1. Lagerdauer: Unter optimalen Bedingungen kann Spitzkohl im KĂŒhlschrank bis zu zwei Wochen frisch bleiben. Es ist jedoch am besten, ihn innerhalb einer Woche zu verwenden, um von seiner besten QualitĂ€t und seinem Geschmack zu profitieren.

In grĂ¶ĂŸeren Mengen kann Spitzkohl in kĂŒhlen KellerrĂ€umen oder in einem GemĂŒsefach bei den oben genannten Bedingungen ebenfalls gut gelagert werden. Hier kann er sogar einige Monate haltbar sein, vorausgesetzt, die entsprechenden Lagerbedingungen sind gegeben.

Zum Einfrieren sollte der Spitzkohl zunĂ€chst geputzt, gewaschen und in Streifen oder StĂŒcke geschnitten werden. Anschließend wird er blanchiert, schnell abgekĂŒhlt und in geeigneten BehĂ€ltern oder Gefrierbeuteln eingefroren. So vorbereitet kann er bis zu 12 Monate eingefroren gelagert werden.

BlÀtter

Die BlĂ€tter sind groß, zart und haben eine hellgrĂŒne bis mittelgrĂŒne Farbe. Das Blattwerk ist leicht gewellt und kann je nach Sorte auch leicht matt oder glĂ€nzend sein.

BlĂŒtezeit

Beim Anbau zur Nutzung als GemĂŒse wird in der Regel keine BlĂŒte angestrebt. Wenn der Kohl jedoch ĂŒber lĂ€ngeren Zeitraum wĂ€chst und sich fortpflanzen könnte, wĂŒrden ab dem zweiten Jahr gelbe KreuzblĂŒten erscheinen.

Standort

FĂŒr ein gesundes Wachstum bevorzugt Spitzkohl einen sonnigen bis halbschattigen Standort.

Bodendecker

Als Bodendecker ist Spitzkohl nicht geeignet, da er als einzelstehende Pflanze angebaut wird und keinen flÀchendeckenden Bewuchs bildet.

Wurzelsystem

Spitzkohl hat ein krÀftiges, tiefreichendes Wurzelsystem, das ihm hilft, Feuchtigkeit und NÀhrstoffe aus dem Boden zu ziehen.

Boden & PH-Wert

Die Pflanze bevorzugt einen nÀhrstoffreichen, humosen und gut durchlÀssigen Boden. Ein neutraler bis leicht alkalischer PH-Wert (6,5 bis 7,5) wird empfohlen.

Wasserbedarf

Spitzkohl hat einen mĂ€ĂŸigen bis hohen Wasserbedarf. Der Boden sollte gleichmĂ€ĂŸig feucht gehalten werden, aber StaunĂ€sse muss vermieden werden. Besonders in trockenen Perioden ist auf eine ausreichende BewĂ€sserung zu achten.

Beschneiden

Ein Beschneiden im herkömmlichen Sinne wird bei Spitzkohl nicht durchgefĂŒhrt. Lediglich das Entfernen von beschĂ€digten Ă€ußeren BlĂ€ttern kann gelegentlich erforderlich sein.

Umtopfen

Der Spitzkohl wird in der Regel direkt ins Freiland oder in ein Hochbeet gepflanzt und muss nicht umgetopft werden.

FrosthÀrte

Spitzkohl ist relativ frosthart. Junge Pflanzen können sogar leichte Fröste ĂŒberstehen. Dennoch ist ein gewisser Frostschutz, zum Beispiel durch Vlies, bei starkem Frost im FrĂŒhling und Herbst zu empfehlen.

Krankheiten & SchÀdlinge

Spitzkohl kann von verschiedenen SchĂ€dlingen und Krankheiten befallen werden, darunter Weißer Fliege, Kohlweißling, Kohlhernie und Mehltau. Wichtig fĂŒr die PrĂ€vention ist eine gute Standortwahl, Fruchtfolge und Hygiene.

Verwendung

Er wird roh in Salaten, als Saft, gegart als Beilage oder in Eintöpfen und AuflĂ€ufen verwendet. Das leichte Aroma macht ihn sehr vielseitig einsetzbar in der KĂŒche.

Synonyme

Neben „Spitzkohl“ und „Spitzkraut“ gibt es keine weit verbreiteten Synonyme.

Giftigkeit

Spitzkohl ist nicht giftig und gilt als sehr gesundheitsförderndes GemĂŒse.

Pflege

Eine regelmĂ€ĂŸige Pflege, einschließlich ausreichender BewĂ€sserung, UnkrautbekĂ€mpfung und Kontrolle auf SchĂ€dlinge und Krankheiten, ist wichtig fĂŒr den erfolgreichen Anbau von Spitzkohl.

Liste Begleitpflanzen

  1. Dill – Verbessert das Wachstum und die VitalitĂ€t, wirkt als nĂŒtzlicher SchĂ€dlingsabwehr.
  1. Sellerie – StĂ€rkt das Wachstum beider Pflanzen und hilft, SchĂ€dlinge fernzuhalten.
  1. Zwiebeln – Wirken abschreckend auf viele SchĂ€dlinge, die Kohlpflanzen befallen.
  1. Knoblauch – HĂ€lt schĂ€dliche Insekten und Pilzkrankheiten fern.
  1. Salbei – SchĂŒtzt vor Kohlmotten durch seine stark riechenden BlĂ€tter.
  1. Minze – Minze hĂ€lt viele SchĂ€dlinge ab, sollte jedoch in Töpfen angebaut werden, um ein Überwuchern zu verhindern.
  1. Radieschen – Lockt BlattlĂ€use und andere SchĂ€dlinge als Ablenkungsfutterpflanzen an.
  1. Ringelblumen – Schrecken mit ihrem Geruch viele SchĂ€dlinge ab und ziehen NĂŒtzlinge an.
  1. Bohnen – Geben Stickstoff in den Boden ab, der fĂŒr das Wachstum von Kohlpflanzen förderlich ist.
  1. Erbsen – Ähnlich wie Bohnen bereichern sie den Boden mit Stickstoff.
  1. Borretsch – Fördert das Wachstum von Kohl und schĂŒtzt vor SchĂ€dlingen.
  1. Spinat – Nutzt das Beet effizient, da er zwischen den langsamer wachsenden Kohlpflanzen gepflanzt werden kann.
  1. Thymian – HĂ€lt mit seinem starken Geruch die Kohlfliege fern.
  1. Kamille – StĂ€rkt die benachbarten Pflanzen und wirkt entzĂŒndungshemmend.
  1. Basilikum – Wehrt durch seinen intensiven Duft viele schĂ€dliche Insekten ab.

Es ist wichtig, auf ausreichenden Pflanzabstand zu achten und die GrundsĂ€tze der Fruchtfolge zu berĂŒcksichtigen, um die Gesundheit und ProduktivitĂ€t des Gartens langfristig zu gewĂ€hrleisten.

Pflanzenfamilie

Spitzkohl gehört zur Familie der KreuzblĂŒtler (Brassicaceae), welche eine große Vielfalt an GemĂŒsesorten umfasst.

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Vorteile von Mischkulturen in einem GemĂŒsegarten

Die Fruchtfolge spielt eine essenzielle Rolle fĂŒr eine nachhaltige und ertragreiche GemĂŒsezucht im eigenen Garten. Durch den jĂ€hrlichen Wechsel der Pflanzenarten in den Beeten verhindert man die Erschöpfung der NĂ€hrstoffe im Boden und mindert das Risiko von BodenmĂŒdigkeit sowie den Befall von spezifischen SchĂ€dlingen und Krankheiten, die sich an eine Pflanzenart anpassen könnten. Dies trĂ€gt zur Gesunderhaltung des Bodens und zur StĂ€rkung der Pflanzenvielfalt bei. Der Pflanzabstand ist ebenfalls entscheidend, denn er gewĂ€hrleistet, dass jede Pflanze genĂŒgend Raum zur Entfaltung, Licht, Luftzirkulation und Zugang zu NĂ€hrstoffen hat, was die Entwicklung von Krankheiten und SchĂ€dlingsbefall reduziert. Ein angemessener Pflanzabstand optimiert zudem die Bodennutzung und fĂŒhrt zu einer verbesserten ErntequalitĂ€t und -menge. Indem Fruchtfolge und richtiger Pflanzabstand beachtet werden, kann man somit die ProduktivitĂ€t des Gartens auf einem hohen Niveau halten.

Letzte Aktualisierung am 2025-04-20 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API